Wie smart ist Berlin?
Berlin soll zur 'Smart City' werden. Gemeint ist eine Stadt, die sich ihren Herausforderungen mit Hilfe intelligenter Technik stellt – und zwar durch Digitalisierung. Aber wie weit ist Berlin auf diesem Weg, und was kommt noch alles auf uns zu? Um das zu klären, hat der Vorsitzende der CDU Alt-Tempelhof, MdA Markus Klaer, zusammen mit der MIT* am 12. April 2016 Berlins Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer eingeladen, und heraus kam eine spannende Diskussion mit rund 25 Teilnehmern.
Die Digitalisierung bedeutet für Yzer den größten Wandel seit der ersten industriellen Revolution durch die Dampfmaschine. Berlin ist laut der Senatorin ein starker digitaler Standort. Als Beispiele nannte sie den stetig wachsenden Online-Händler Zalando (schon mehr als 10.000 Mitarbeiter) sowie Daimler und BMW, die gerade hunderte Millionen Euro in digitale Prozesse investieren. Enorm wichtig sei auch die boomende Startup-Szene, die für die nötige Innovation sorge und im letzten Jahr mehr als 2 Mrd. Euro Wagniskapital nach Berlin gebracht habe.
Bisher nur smarte Insellösungen in Berlin
Sogenannte smarte Lösungen gibt es in Berlin bisher aber nur als Einzelprojekte, sagt Yzer. Notwendig sei eine intelligente Vernetzung der Insellösungen, dafür wiederum brauche man stärkere und schnellere Netze für die größeren Datenmengen. Als zwingend notwendig bezeichnete Yzer die längst überfällige Digitalisierung der Verwaltung. Die Einführung der E-Akte und moderne IT-Arbeitsplätze sorgen laut Yzer nicht nur für einen deutlich besseren Bürgerservice, sondern machen die Berliner Verwaltung auch für Arbeitnehmer wieder attraktiver.
In der Fragerunde ging es dann u.a. auch um Risiken der Digitalisierung und Ängste z.B. vor Stellenabbau. Yzer machte deutlich, dass Digitalisierung in der Regel weniger und hochqualifizierte Arbeitsplätze bedeutet, dass aber auch immer mehr solcher Arbeitsplätze entstehen. Für die Senatorin überwiegen die Chancen, und um sie zu nutzen, müsse der Grundstein schon in der Schule gelegt werden. Voraussetzung sei eine entsprechende digitale Ausstattung der Schulen, denn nur so könne die notwendige Medienkompetenz vermittelt werden.
*Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU Tempelhof-Schöneberg