Führung durch das Ullsteinhaus
Der Initiator des Pressemuseums, der Journalist und Kulturmanager Holger Wettingfeld, gab zunächst einen Überblick über die wechselvolle Geschichte des Hauses. Hier wurden anfangs Ullstein-Zeitschriften und -Bücher konzipiert und gedruckt, dann Nazi-Propaganda, wieder Ullstein und später Springer-Blätter wie die Bild, bis Mitte der 1980er Jahre der Wandel zum Büro- und Geschäftshaus kam.
Der Rundgang führte von der in den 1950er Jahren komplett umgestalteten Eingangshalle über den Vorhof, unter dem sich früher die Kantine befand, durch den kathedralenhaften ehemaligen „Arbeiter-Eingang“. Durch expressionistisch gestaltete Treppenhäuser ging es ins Untergeschoss in die ehemaligen Umkleide-Hallen – dort, wo vor langer Zeit Spinde standen, soll einmal das Deutsche Pressemuseum eröffnen.
Ein Ort für Geschichte, Forschung und Zeitgeschehen
Zur Verfügung stehen vorerst 600 m², die sich durch einen Durchbruch auf 1.000 m² erweitern lassen – mit Blick auf den Teltowkanal und den Tempelhofer Hafen. Für 2015 ist eine Ausstellung geplant – das eigentliche Deutsche Pressemuseum soll 2017 eröffnen. Hier soll nicht nur Pressegeschichte vermittelt werden, sondern auch Forschung stattfinden und eine aktuelle Auseinandersetzung mit dem Wandel der Presse durch das Internet.
Zum Abschluss der Führung ging es zum „Schmuckstück“ des Hauses: Dem früheren Besprechungsraum in original 50er-Jahre-Ausstattung mit Holztäfelung, edlem Konferenztisch samt 18 Stühlen und passender Deckenleuchte. Um den Raum zu erhalten, wurde er beim Umbau des Hauses komplett ins Untergeschoss verlegt und mit einer Glaswand versehen – sie ermöglicht im wahrsten Sinne einen Blick in die Vergangenheit des Ullsteinhauses.
Herzlichen Dank an Herrn Wettingfeld für die spannende und informative Führung!