Olympiastandort Tempelhof

Diskussion mit Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski

Es ist noch eine ganze Weile hin, bis 2024 oder 2028 vielleicht wieder Olympische Sommerspiele in Berlin stattfinden – aber schon jetzt spielt Tempelhof eine wichtige Rolle bei der Planung. Der CDU Ortsverband Alt-Tempelhof wollte es genau wissen und hat sich am 02. März 2015 Sportstaatssekretär Andreas Statzkowski eingeladen, um mit ihm über die Berliner Olympia-Pläne zu diskutieren.

Und die sehen für Tempelhof so aus: Auf dem früheren Flughafengelände könnten die olympischen Wettkämpfe im Tennis, Beachvolleyball und Boxen ausgetragen werden. Nach Vorstellung der Senatsverwaltung für Sport sollen auf dem betonierten Vorfeld des Ex-Flughafens eine temporäre Beachvolleyballanlage (12.000 Zuschauer) und ein Tenniscourt (10.000 und mehr Zuschauer) entstehen – die Boxwettkämpfe (6.000 Zuschauer) sollen in zwei Hangars untergebracht werden.

'Olympic Campus' als Ort der Sportbegeisterung

Darüber hinaus soll das Tempelhofer Feld als 'Olympic Campus' zur Anlaufstelle von Sportbegeisterten und Olympiafans werden. Die Idee ist, eine Fanmeile einzurichten, auf der sämtliche Wettkämpfe live auf Großleinwänden gezeigt werden. Berlinerinnen und Berliner sowie Gäste aus aller Welt könnten dort aber nicht nur den Sport feiern, sondern auch selber Trendsportarten ausprobieren oder zum Beispiel gesunde regionale Ernährungsangebote kennenlernen.

Genug Platz ist auf dem Tempelhofer Feld zwar grundsätzlich vorhanden, aber es gibt seit dem Volksentscheid im Mai 2014 auch einen gesetzlichen Schutz der Freifläche. Alles, was über das Vorfeld hinaus und damit in die Natur geht, muss den neuen Regeln entsprechen. Der Senat verspricht aber, das Einverständnis der Berlinerinnen und Berliner vorausgesetzt, einen 'Olympic Campus' „im Rahmen des nach dem Volksentscheid gesetzlich Zulässigen“.

Investitions-Motor für Berlin

Nach Überzeugung von Statzkowski bedeutet Olympia für Berlin eine Riesenchance: Das Olympische Dorf würde später 5.000 Wohnungen mit praktisch fertiger Infrastruktur liefern. In jedem Bezirk würden Sporthallen und -plätze zu olympischen Trainingsanlagen aufgepeppt, die sonst noch Jahre auf eine Sanierung warten müssten. Dazu müsste Berlin von den derzeit kalkulierten 4 Milliarden Euro Gesamtkosten für die Spiele maximal 500 Millionen selbst tragen – der Rest käme laut Senat vom Internationalen Olympischen Komitee, aus Einnahmen, vom Bund und der EU.

Ob Berlin überhaupt eine Chance erhält, stellt sich am 21. März heraus: dann entscheidet der Deutsche Olympische Sportbund, ob er mit Berlin oder Hamburg ins Rennen um die Olympischen Spiele geht. Sollte es Berlin werden, will der Senat im September die Hauptstädter befragen, ob sie die Mammut-Veranstaltung überhaupt wollen – und bei einem „Nein“ die Bewerbung abblasen. Die CDU steht hinter Olympischen und Paralympischen Spielen in Berlin – mit Augenmaß, unter Beteiligung der Bevölkerung, transparent und nachhaltig.